Ausserordentliche Marktlage setzt sich fort

Seit unserem letzten Schreiben von Ende Dezember hat sich die Dynamik auf den Rohstoffmärkten weiter erhöht und wir werden täglich mit neuen Preisforderungen unserer Lieferanten konfrontiert. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in diversen Rohstoffindizes wider. Während die Holliger Gruppe die Versorgungslage mit Schnittholz im ersten Quartal deutlich verbessern konnte, nehmen die Versorgungsengpässe im Markt mit Nadelschnittholz weiter zu. Dies führt bei anderen Betrieben bereits zu Versorgungsengpässen und eingeschränkter Produktion (vgl. EUWID 9.2021). Die knappe Verfügbarkeit von Nadelschnittholz versetzt die Sägeindustrie in eine hervorragende Verhandlungsposition. Was wiederum dazu führt, dass die Preisvereinbarungen mit den Lieferanten immer kürzer werden und die Preise weiter deutlich steigen. Dies schränkt schlussendlich unsere Fähigkeit für längerfristige Preiszusagen immens ein.

FEFPEB: Übersicht der Schnittholzpreise
FEFPEB: Übersicht der Schnittholzpreise für ausgesuchte europäische Länder

Ursachen der Preissteigerungen

Die allgemeine Nachfrage nach Paletten- und Verpackungsschnittholz bleibt auf sehr hohem Niveau stabil, während sich auf der Angebotsseite die folgenden Trends fortführen:

  • Rekordpreise aufgrund des Baubooms in den USA fördern den Export aus Europa
  • Anfall von Kalamitätenholz im vergangenen Jahr geringer als angenommen
  • Abbau der Kalamitätsbestände im Wald weit fortgeschritten
  • Frisches Rundholz verfügbar, aber in sehr limitierten Beständen (Einschlagbeschränkungen)

Während in der ersten Pandemiewelle die Sägewerke die Einschnittkapazitäten in Erwartung von schlechter Nachfrage deutlich reduziert hatten, stieg die Nachfrage trotz Pandemie deutlich an. Dies ist zum einen auf den Lockdown und die damit erhöhte Nachfrage in den DIY- und Holzbauprodukten begründet, zum anderen durch eine boomende Nachfrage in den USA und Asien.

Gegenüber der Situation im Dezember, wird die aktuelle Situation mit steigenden Rohstoffpreisen für Formaldehyd und Stahl zusätzlich befeuert. Dies verteuert unsere Rohmaterialkosten in Bereichen, welche bisher von Preissteigerungen verschont geblieben sind. Im Bereich des Stahlpreises gilt dies für Nägel, Schrauben, Beschläge und Winkel. Im Bereich des Formaldehyds betrifft es insbesondere Pressspanklötze und die Pressspanpaletten, aber auch der Leimeinkauf ist davon betroffen.

LME: Einwicklung Stahlpreis 3-Montas-Kontrakt
LME: Einwicklung Stahlpreis 3-Montas-Kontrakt

Als wären die angeführten Preissteigerungen nicht genug, hat sich der Schweizer Franken in den letzten Wochen gegenüber dem Dollar und dem Euro nochmals deutlich abgewertet. Aktuell notiert der Euro-Wechselkurs leicht unter 1.11, was einer Zunahme von knapp 5% innert Jahresfirst entspricht.

FuW: Kursentwicklung im letzten Jahr
FuW: Kursentwicklung im letzten Jahr

Auswirkungen auf die Paletten- und Verpackungspreise

Als Folge der stark steigenden Rohstoffkosten werden auch unsere Preise für Paletten, Rahmen und Verpackungen steigen. Die genauen Preisveränderungen werden abhängig vom Sortiment direkt mit Ihnen verhandelt. Aufgrund der hohen Volatilität der Marktpreise und den kurzen Lieferzusagen unserer Lieferanten wird die Preisbindung nur bis Ende April 2021 möglich sein.

Wir werden Sie in den nächsten Tagen kontaktieren und die Auswirkungen auf Ihr spezifisches Sortiment besprechen. Obwohl die Ausgangslage zurzeit suboptimal ist, sind wir zuversichtlich, Ihnen weiterhin marktkonforme Angebote unterbreiten zu können und Ihre Versorgung planmässig sicherzustellen.