Schweizer Holzernte 2019

Wie das Bundesamt für Statistik in einer Pressemitteilung vom 16. Juli 2020 veröffentlich hat, belief sich die Schweizer Holzernte im Geschäftsjahr 2019 auf insgesamt 4,6 Millionen Kubikmeter. Gegenüber dem Vorjahr 2018, welches aufgrund der Borkenkäferplage ein Rekordjahr war, verringerte sich die Holzernte um 0,6 Millionen Kubikmeter, was einem Rückgang von 11 Prozent entspricht.

Die Holzernte im Detail

Nach dem Rekordwert des vergangenen Jahres hat sich die Holzernte 2019 wieder dem langfristigen Durchschnitt der vergangenen Jahre (2015-2017) angepasst. Der langfristige Durchschnitt bedeutet in diesem Fall: ca. 56’000 LKW-Ladungen (bezogen auf das Volumen, nicht Gewicht). Bei näherer Betrachtung gibt es in den verschiedenen Sortimenten aber deutliche Verschiebungen gegenüber dem Vorjahr. Während das Stammholz (Hauptsortiment des Schweizer Waldes) einen Rückgang von 19 Prozent hinnehmen musste, ist auch das Industrieholz mit stark zurückgegangen (-15%). Das sogenannte Energieholz blieb hingegen weitgehend konstant (+0.1%) und hat damit deutlich an Bedeutung gewonnen.

Diese Entwicklung wird massgeblich von den aktuellen Kalamitäten bestimmt. Der Borkenkäfer befällt die Nadelhölzer Fichte und Tanne und beeinflusst damit die Holzernte wie auch die Holzqualität direkt. Da minderwertige Hölzer weder als Stamm- noch als Industrieholz genutzt werden können, bleibt oftmals nur die Verwendung als Energieholz übrig. Diese Entwicklung wird insbesondere sichtbar, wenn das Energieholz in Laub- und Nadelholz aufgeschlüsselt wird. Während das Laubenergieholz gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 6 Prozent zu verzeichnen hat, ist der Anteil von Nadelenergieholz um 10 Prozent gestiegen.

Die regionale Verteilung der Holzernte

Innerhalb der Schweiz hat der Kanton Bern mit 0,82 Millionen Kubikmetern Holz am stärksten zur Holzernte beigetragen. Danach folgen die Kantone Zürich (0,47 Mio. m3), Aargau (0,40 Mio. m3), Waadt (0,38 Mio. m3) und Graubünden (0,35 Mio. m3). In Summe beträgt der Anteil dieser fünf Kantone mit 2,42 Millionen Kubikmeter rund die Hälfte (53%) der gesamten Holzernte 2019. Dies deckt sich in etwa mit der vorhandenen Waldfläche dieser Kantone (47%).

Die Schweizer Holzernte im Vergleich zu Deutschland

Während in der Schweiz die Holzernte nach dem Rekordjahr 2018 im Jahr 2019 zurückgegangen ist, konnte Deutschland den Wert von 2018 (64 Mio.) nochmals deutlich auf 68 Millionen Kubikmeter steigern. Dies entspricht knapp der 15-fachen Menge der Schweiz.

Dabei verfügt Deutschland über eine Waldfläche von ca. 114’190 Quadratkilometer, was einem prozentualen Anteil von 32,7 Prozent des Landanteiles entspricht. Mit diesen Werten schafft es Deutschland auf Platz 47 der Länder mit den grössten Waldflächen.

Im Gegensatz dazu rangiert die Schweiz mit ihrer kleinen Fläche auf Rang 117 der Welt. In der Schweiz sind 12’540 Quadratkilometer mit Wald bedeckt, was einem flächenmässigen Anteil von 31.7 Prozent entspricht. Der Anteil Wald an der Gesamtfläche ist in der Schweiz also ähnlich hoch wie in Deutschland. Im Vergleich dazu, ist die nutzbare Waldfläche gemessen an der totalen Waldfläche in der Schweiz aufgrund der Topografie deutlich kleiner.

Die gesamte Liste aller Länder ist unter diesem Link bei Wikipedia einsehbar.

Quellen und weiterführende Informationen

Pressemitteilung des Bundesamtes für Statistik vom 16.07.2020

Webseite Bundesamt für Statistik, Aktuelle Veröffentlichungen

Deutsche Holzeinschlagsstatistik 2019, abgerufen am 16.07.2020

Webseite Wald und Holz beim Deutschen Statistischen Bundesamt (DESTATIS)